Ballholer
Allgemeines
In den 1. Bundesligen wird mit dem 5-Ball-System gespielt um die Unterbrechungen zwischen den Ballwechseln zu verkürzen.
In den 2. Bundesligen wird mit dem 3-Ball-System, gespielt.
Ein Ball ist im Spiel, die beiden bzw. vier anderen Bälle befinden sich währenddessen bei den Ballholern an den hinteren Ecken der Spielfläche. Diese werfen nach Ende eines Spielzugs ihren Ball dem jeweils nächsten aufschlagenden Spieler zu und sichern den Ball, der aus dem Spiel ist.
In der 1. Bundesliga sind fünf Ballholer, in der 2. Bundesliga sind 3 Ballholer vorgeschrieben.
Stellenmerkmale
Anzahl Personen
1. Bundesliga: 5 Ballholer pro Spieltag
2. Bundesliga: 3 Ballholer pro Spieltag
Qualifikationen
Es gibt keine formalen Qualifikationen. Es ist von Vorteil, wenn die Ballholer aktive Volleyballspieler sind, die Situationen auf dem Spielfeld richtig und schnell einschätzen können. Vor jedem Spiel sollten die Ballholer in ihre Aufgaben eingewiesen werden.
Kleidung
Vorschriften zur Kleidung gibt es keine. Die Ballholer sollten jedoch sportlich und einheitlich, am besten mit der einheitlichen Kleidung der gesamten Helfercrew (z.B. T-Shirts und kurze Hosen), gekleidet sein. Turnschuhe sind in Sporthallen obligatorisch.
Standort während des Spiels
1. Bundesliga:
- je ein Ballholer an den hinteren Ecken der Spielfläche
- ein Ballholer hinter dem 1. Schiedsrichter
2. Bundesliga:
- je ein Ballholer an den hinteren Ecken der Spielfläche auf der Seite des 1. Schiedsrichters
- ein Ballholer hinter dem 1. Schiedsrichter
Dabei ist darauf zu achten, dass die Ballholer keine Werbebanden verdecken.
Organisatorische Einbindung
Die Ballholer werden durch den Volunteer Manager angeleitet und betreut.
Materialliste
- 3 bzw. 5 kleine Hocker oder Kästen zum Sitzen
- 3 bzw. 5 T-Shirts und kurze Hosen
- 3 bzw. 5 Flaschen Wasser
Spezifische Aufgabenbeschreibung
- Ball holen - Ball befindet sich außerhalb des Spielfeldes
- Der Ballholer, der sich am nächsten zum Ball befindet, holt den Ball und rollt ihn - auf direktem oder indirektem Weg - sofort zu dem Ballholer, der seinen Ball gerade zu dem nächsten Aufschlagspieler geworfen hat.
- Ball holen - Ball befindet sich auf dem Spielfeld
- Der Spieler, der sich am nächsten zum Ball befindet, ist verpflichtet, den Ball ins Aus zu rollen. Dort holt ihn der Ballholer, der sich am nächsten zum Ball befindet.
- Ball zum Aufschlagspieler werfen
- Sobald der Spielzug beendet ist, muss der Ballholer an der hinteren Ecke der Spielfläche dem Aufschlagspieler so schnell wie möglich seinen Ball zuwerfen, damit dieser ohne Verzögerung den nächsten Aufschlag durchführen kann. Der Ball sollte indirekt zugeworfen werfen, sobald Ballholer und Aufschlagspieler Sichtkontakt zueinander haben.
- Ball rollen zwischen den Ballholern
- Der Ball wird von einem zum anderen Ballholer auf dem Boden gerollt und nicht geworfen. Dies geschieht grundsätzlich außerhalb des Spielfeldes am Rande der Spielfläche und nicht während der Ballwechsel.
- während des Einschlagens der Mannschaften
- Während sich die Mannschaften am Netz einschlagen, stehen die Ballholer hinter der Grundlinie sowie ggf. hinter dem Bandensystem und sammeln die abprallenden Bälle ein und übergeben diese an die Spieler.
- nach Beendigung des Einschlagens
- Nachdem die Mannschaften das Einschlagen (Aufschläge) auf dem Feld beendet haben, sammeln die Ballholer die umherliegenden Bälle in die Ballwagen ein.
- unmittelbar vor Anpfiff des Spiels
- Vor Spielbeginn erhält je ein Ballholer an der hinteren Ecke der Spielfläche einen Ball vom 2. Schiedsrichter. Der dritte Ball wird vom 2. Schiedsrichter dem ersten Aufschlagspieler zugeworfen.
- in den Satzpausen
- In den Satzpausen verbleiben zwei Bälle bei den Ballholern, der dritte Ball wird zum 2. Schiedsrichter gerollt, der diesen verwahrt. Die Ballholer müssen darauf achten, dass die Bälle nicht mit den Bällen der Mannschaften, die sich in den Satzpausen mit ihren Bällen hinter dem Spielfeld aufwärmen können, vertauscht werden.
- nach Spielende
- Nach Spielende bringen die Ballholer die Spielbälle zum 2. Schiedsrichter.
Informations-Flyer
Zur Veranschaulichung des Gelernten können für die Ballkinder entsprechende Informations-Flyer angefertigt werden. Diese können den Kindern als Vorbereitungsmaterial und im Anschluss an eine Schulung überreicht werden und geben einen Überblick über die verschiedenen Aufgaben
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Druckvorlage
Die Vorlage steht im Downloadbereich des Wikis zur Verfügung
Für den Druck empfehlen wir die Beachtung der folgenden Produktdetails:
- Produkt: Faltblätter, Wickelfalz
- Ausführung: Hochformat
- geschlossenes Endformat: A7 mini (7,5 x 9,8 cm)
- Seitenanzahl: 8
- Materialart: glänzend
- Material: 100g Bilderdruck glänzend Details: gefalzt
- Veredelung: keine Veredelung
- Farbigkeit: 4/4 farbig
Leistungskriterien
Die Leistungskriterien für Ballholer sind u.a.:
- Der Ball für den nächsten Aufschlagspieler ist rechtzeitig verfügbar.
- Bälle, die aus dem Spiel sind, werden schnell gesichert.
Ablaufplan
Zeitraum | Frist | Tätigkeit |
---|---|---|
vor Saisonbeginn | August | Termin- und Einsatzplanung |
in der laufenden Saison | ||
vor Spieltag | 1 Woche | Reminder/Einladung der Ballholer per E-Mail |
am Spieltag | ||
vor Spielbeginn | 60 min | Eintreffen des Volunteer Managers in der Spielhalle |
Materialkontrolle durch Volunteer Manager | ||
vor Spielbeginn | 45 min | Eintreffen der Ballholer in der Spielhalle |
Einkleidung der Ballholer | ||
Einweisung der Ballholer in die Aufgaben | ||
Bekanntmachen der Ballholer mit den Schiedsrichtern | ||
30 min | Einfinden/Einsatzbereitschaft der Ballholer am Spielfeld | |
während des Einspielens | Aufgabenerledigung gemäß spezifischer Aufgabenbeschreibung | |
während des Spiels | Aufgabenerledigung gemäß spezifischer Aufgabenbeschreibung | |
Kontrolle und Hilfestellung durch Volunteer Manager | ||
nach Spielende | Danksagung und Verabschiedung durch Volunteer Manager und Mannschaftskapitän | |
Materialkontrolle durch Volunteer Manager | ||
nach Saisonende | Danksagung |
Betreuung, Management, Rekrutierung
Für die Betreuung des Courtpersonals (Ballholer, Wischer, Schreiber u.a.) sollte es im Verein einen Verantwortlichen und Ansprechpartner geben. In dessen Verantwortungsbereich fallen:
- Rekrutierung
- Ansprache von potentiellen Helfern
- Führen von Einsatzlisten und Adresslisten
- Betreuung von Ort
- Begrüßung der Helfer
- Einkleidung der Helfer
- Aufgabeneinweisung
- Aufgabenüberwachung und ggf. Korrektur
- Danksagung
Motivation und Rekrutierung von Ballholern
Große Vereine werden versuchen, die Ballholer vorrangig aus den eigenen Jugendmannschaften zu rekrutieren, kleinere Vereine werden damit möglicherweise Probleme haben. Denn im fortschreitenden Saisonverlauf überschneiden sich die Spieltermine der Jugendmannschaften mit denen der Bundesliga. Es ist daher ratsam, einen großen potentiellen Helferpool aufzubauen und auch andere Vereine mit einzubinden. Die Erfahrungen zeigen, dass insbesondere für junge Spieler das Ballholen bei einem Bundesligaspieltag ein großes Ereignis und eine große Ehre ist.
Rekrutierung von Ballholern aus den eigenen Jugendmannschaften
Bei der Rekrutierung von Ballholern aus dem eigenen Verein bewährt es sich, die Heimspieltage auf die einzelnen Jugendmannschaften zu verteilen. Die Termine sollten frühzeitig im August/September nach Abgleich der Spielpläne der einzelnen Mannschaften festgelegt. Die Rektrutierung der einzelnen Helfer obliegt anschließend den jeweiligen Trainern der Mannschaften. Dieser informiert den Volunteer Manager eine Woche vor dem Spieltag über Anzahl und Namen der Ballholer aus seiner Mannschaft. Zusätzlich können sich interessierte Ballholer aus anderen Mannschaften beim Volunteer Manager melden.
Rekrutierung von Ballholern aus anderen Vereinen, Gruppen und Sportarten
Die Unterstützung durch andere Vereine und Gruppen bietet nicht nur die Möglichkeit, eigene Personalengpässe zu schließen, sondern ist auch ein gutes Instrument der PR-Arbeit. Das Angebot, Spitzenvolleyball live zu erleben, lässt sich mit zahlreichen weiteren Aktionen koppeln.
- Mögliche Gruppen
- Jugendmannschaften des eigenen Vereins aus anderen Sportarten
- Jugendmannschaften von Nachbarvereinen
- Mitglieder einer Schulsport-AG
- Landesauswahlmannschaften
- Mögliche Aktionen
- Training mit einem Bundesligaspieler in der Woche vor dem Spiel
- Trainingslager einer Mannschaft
Motivation von Kindern und Jugendlichen
Neben der Einbindung in Aktionen (s.o.) ist die Motivation der Ballholer vor Ort ein wichtiger Faktor für deren nachhaltige Bereitschaft zur Unterstützung.
- Motivation am Spieltag
- Danksagung durch Hallensprecher, Applaus durch Zuschauer
- Verpflegungsgutscheine/freie Verpflegung
- T-Shirts
- give-aways
- Freier Eintritt für die Eltern der Ballholer
- Danksagung durch Mannschaftskapitän, Spieler, Trainer nach Spielende (mit Überreichung Autogrammkarte)
- Danksagung nach der Saison
- Ehrung der Ballholer mit den meisten Saisoneinsätzen beim letzten Heimspiel mit Sachpreisen
- Einladung Saisonabschlussfeier
- Grillfest mit der Bundesligamannschaft für alle Helfer
- gemeinsames Volleyballturnier der Bundesligamannschaft mit den Helfern
Best Practice Beispiele
- Rote Raben Vilsbiburg | Auszeichnung von Ballholern
- VfB Friedrichshafen | Kleine Helfer für große Volleyballer